Ein globaler Fokus auf den Klimawandel allein reicht nicht aus, um eine zukunftsfähige Gesellschaft zu gestalten, wichtig ist auch das Verständnis des Zusammenspiels – beispielsweise der planetaren Grenzen. Biodiversitätsverlust ist eins der größten Probleme unserer Zeit. Die Untersuchung der Belastungsgrenzen der Erde zeigte, dass viele davon derzeit schon überschritten sind, u. a. im Hinblick auf Ökosystemverlust und Artensterben sowie auch den Phosphor- und Stickstoff-Kreisläufen (Düngemittel aus der Landwirtschaft) und der Auswirkungen neuartiger Substanzen. Im Rahmen von Workshops und Aktionen für Kinder und Erwachsene bringen wir u. a. das Thema Biodiversität und Artensterben ins Bewusstsein und machen es greifbarer. In unserem Stadtgartenprojekt im Hinterhof der Wandelwerkstatt, geht es um Vertical Gardening-Techniken und Biodiversität in der Stadt: Wie klein ein Raum auch sein mag, es benötigt nicht viel, um etwas Gemüse zur Selbstversorgung anzubauen und auch Insekten Unterschlupf und Nahrung zu bieten. Städte haben sich erstaunlicherweise durch die Intensivierung der Landwirtschaft sogar teilweise zu einem Refugium für seltene Arten entwickelt. Jedes Jahr im April organisieren wir zudem mit verschiedenen Akteuren zusammen (u. a. dem Kreis Imkerverein Lippe e. V.) die Saatgut-Tauschbörse in Detmold, hier werden z.B. auch kostenlos Blühwiesenmischungen verteilt.
Im Rahmen unserer Workshops für Schülergruppen im Projekt „Hermanns 17“, bei dem es um die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen geht, bauten wir einen kleinen Schulgarten auf und vermehrten mit der Umwelt – AG erfolgreich die alte Sorte „Perlbohne“ für die Stadtbibliothek Detmold, die zurzeit regionales Saatgut verleiht, um die wertvollen alten Sorten vor dem Aussterben zu retten. Mit dem kleinen Schulgarten hat die AG nun weiterhin die Möglichkeit, sich an der Vermehrung alter Sorten zu beteiligen, Mischkulturtechniken auszuprobieren und die Biodiversität zu fördern.